Entwicklung eines wirtschaftsdidaktischen Aufgabenklassifikationssystems
Aufgaben und Probleme sind von zentraler Bedeutung für den Wirtschaftsunterricht, etwa im Zusammenhang mit dem Prinzip der Problemorientierung, dem Roth’schen Phasenschema, dem Konzept des entdeckenden Lernens und fachdidaktischen Konzepten wie der lebenssituationsorientierten ökonomischen Bildung. Auch bei fachtypischen Methoden wie der Leittext- und der Webquestmethode, aber ebenfalls für Fallstudien, System Dynamics, Planspiele und Rollenspiele stellen Aufgaben ein wichtiges Element dar. Allerdings existieren im Bereich der Wirtschaftsdidaktik noch keine überzeugenden fachspezifischen Aufgabenklassifikationssysteme. Stattdessen werden in Lehrwerken überwiegend die Lernzieltaxonomien von Bloom (1976) oder Anderson & Krathwohl (2001) verwendet, um das Anspruchsniveau von Aufgaben zu analysieren.
Das im Rahmen des Projekts zu entwickelnde und zu validierende Klassifikationssystem ist primär für den Einsatz in den unterschiedlichen Phasen der (Wirtschafts-)Lehrerbildung gedacht. Dabei steht die Sensibilisierung für aus wirtschaftsdidaktischer Sicht bedeutsame Aspekte der Aufgabengestaltung im Vordergrund und weist auch qualitativen Charakter mit Interpretationsspielräumen auf.